Der beste Ausgangspunkt für die Erkundung des Südostens ist die Inselhauptstadt Argostóli. Nördlich der Inselhauptstadt findet sich ein weiteres, geologisches Phänomen – die Katavothren. Meerwasser fließt in große Spalten nahe der Küste und tritt an der Küste des Golfes von Sami wieder zu Tage. Sami liegt jedoch ca. 16 km Kilometer nördlich von Argostóli und das Wasser fließt somit aufwärts!
Dieses „Wunder“ lässt sich nach vielen wissenschaftlichen Untersuchungen in neuerer Zeit jedoch so erklären: der Kalkstein ist wasserdurchlässig und das eindringende Regenwasser erhöht den Druck in den engen „Röhren“. So kann das Wasser den Höhenunterschied überwinden. Leider arbeiten die Unterwassermühlen seit dem Erdebeben nicht mehr, sodass man auch dieses Phänomen leider nicht mehr beobachten kann. Auch Argostóli wurde praktisch vollständig zerstört, und seit dem Wiederaufbau ist es eine übersichtlich angelegte Hafenstadt mit einer hübschen Promenade, die zum Flanieren einlädt.
Das archäologische Museum besitzt eine bedeutsame Sammlung von Keramik und anderen Objekten aus spätmykenischer Zeit. Auch viele weitere interessante Ausstellungsstücke laden zu einem Besuch des Museums ein.
Weiters findet man das Historische und Volkskundliche Korgjalenio Musum, das lokale historische Archiv von Kefalonia, die Sammlung der Metropolie Kefalonia sowie die Korjialenio Bibliothek in der Inselhauptstadt.
Am südlichen Ortsausgang verbindet eine Brücke Argostóli mit dem gegenüberliegenden Ort Drapano. Sie wurde in der ersten Hälfte des 19.Jhd. unter englischem Protektorat vom Schweizer Charles de Bosset entworfen, der auch zwischen 1810 und 1814 Gouverneur von Kefalonia war. Den Obelisk in der Mitte hat man ihm zu Ehren aufgestellt. Die Brück ist seit einigen Jahren für den Autoverkehr gesperrt.
Verlässt man Argostóli in südlicher Richtung kommt man nach Lassi, einem kleinen touristischen Ort mit allen Einrichtungen, die einen angenehmen Aufenthalt versprechen. kleine Hotels, Tavernen und Kafenions und schöne Strandbuchten.
Ein Stück weiter im Landesinneren liegt das Kloster des Schutzheiligen der Insel, das Kloster Agios Gerasimos. Beim großen Erdbeben wurde alles bis auf den großen Glockenturm zerstört. Mittlerweile sind die übrigen Gebäude jedoch wieder aufgebaut. In der Nähe des Klosters befindet sich eine Weinkellerei, die man auch besichtigen kann. Hier werden die Trauben verarbeitet, die von etwa 280 Bauern der nahen Umgebung angebaut werden. Die bekannteste Traube Kefalonias ist die Robola Traube. Dieser Wein zählt zu den besten und teuersten Weinen Griechenlands – vollmundig und fruchtig mit dem Duft von Zitronen und der Würze von Kräutern. Benannt nach dem Kloster werden die Weinflaschen in eine Juteumhüllung gesteckt – ein unverwechselbares Erkennungsmerkmal.
Weiter der Küste entlang, vorbei an kleinen Orten, liegt Lourdata, inmitten einer grünen Landschaft. Dieses Gebiet wird vom Wasser, das vom Aenos herabkommt, reich bewässert. Er bildet auch einen Schutz gegen die Winde und verstärkt die Sonneneinstrahlung (die Abhänge reflektieren die Wärme), sodass auch tropische Früchte wie Bananen gedeihen können. Das Land wird hier bis zum Meer hin bebaut und bietet dem Besucher einen einzigartigen Anblick. Der Strand erstreckt sich bogenförmig und ist ein beliebtes Ziel für alle Urlauber.
Etwa in 3 km Entfernung, nahe dem Meer, liegt das Kloster „Moni ton Sision“.
Die Legende erzählt, dass dieses vom Hl. Franz von Assisi erbaut worden sein soll, Sision sei eine falsche Aussprache des Wortes Assisi. Allerdings weiß man seit dem 16. Jahrhundert, dass dieses orthodoxe Kloster der Gottesmutter „Sisia“ geweiht ist.
Vorbei an Orten wie Thiramona, Mavrata und Katelio mit schönen, einsamen Sandstränden führt eine Strasse ein Stück ins Landesinnere zum Dorf Markopoulo, das auf einer Anhöhe mit einem herrlichen Rundblick liegt. Hier gibt es ein weiteres Phänomen, das man jedes Jahr am 6. August beobachten kann: In der Umgebung der Kirche erscheinen zahlreiche ungefährliche kleine Schlangen, die auf dem Kopf ein schwarzes Zeichen tragen, das einem Kreuz ähnelt. Die Gläubigen nennen sie die Schlangen der Gottesmutter und halten sie für ein Glückszeichen. Die Besonderheit an den Schlangen ist, dass sie am 15. August wieder verschwinden und während der Zeit der Besatzung im zweiten Weltkrieg und der Zeit des Erdbebens nicht erschienen sind.
Wieder zurück Richtung Küste kommt man schließlich nach Skala, ganz im Südosten Kefalonias. Skala ist einer der hübschesten, aber auch touristischsten Orte der Insel.
Der schöne Sandstrand und zahlreiche Einrichtungen ziehen die Urlauber an. Aber wie auf der gesamten Insel hält sich auch hier der Trubel einigermaßen in Grenzen.In der Nähe gibt es auch einige kleine Buchten mit einsamen Stränden und der Blick auf Zakynthos und den Golf von Patras ist eindrucksvoll.1956 wurde nahe Skala ein Gebäude aus römischer Zeit mit einem wertvollen Mosaik entdeckt. Die verschiedenen, gut erhaltenen Arbeiten sind einen Besuch wert.
Die Strasse führt weiter Richtung Norden und nach etwa 13km erreicht man den malerischen Ort Poros. Die abwechslungsreiche Küste mit vielen Sandstränden ist ca. 2 km lang.
Hier kann man auch der bedrohten Mittelmeerrobbe Monachus monachus und der nicht weniger bedrohten Meeresschildkröte Caretta caretta begegnen.
Der Hafen von Poros ist eine wichtige Verbindung zwischen Kefalonia und dem übrigen Griechenland und nicht selten kann man eindrucksvolle Manöver von großen Fährschiffen in dem kleinen Hafen beobachten.
Fast noch reizvoller als die schöne Küste ist das eindrucksvolle, bergige Hinterland mit seiner vielfältigen, üppigen Vegetation, den bewaldeten Hängen und Bächen. „Die Schlucht von Poros“ ist beeindruckende 80 Meter tief und von einzigartiger Schönheit.